Anlässlich der NRW-Landtagswahl stellten sich über 1.300 Kandidaten aus 128 Wahlkreisen zur Wahl, darunter bekannte und weniger bekannte. Fast 1.000 von ihnen hat der WDR im Interview "gecheckt". Eine unglaubliche logistische Herausforderung, aber auch ein nie zuvor dagewesenes Vergleichstableau der Bewerberlage um die Wählergunst in NRW. Im "WDR-Kandidatencheck" hat jeder Kandidat bis zu 20 – immer gleiche – Fragen und vier Minuten Zeit, sich unter Live-Bedingungen und ohne Schnitte vorzustellen.
Preis verliehen für Konzept und Redaktion
Internetadresse: kandidatencheck.wdr.de
Anbieter: Westdeutscher Rundfunk
Verantwortliche Personen: Sabine Bresser (Konzept und Redaktion), Stefanie Faulhauer (Konzept und Redaktion), Axel Klauwer (Konzept und Redaktion), Julia Lüke (Konzept und Redaktion), Julia Michael (Konzept und Redaktion), Stefan Moll (Konzept und Redaktion), Hans-Christian Müller (Konzept und Redaktion)
Mitwirkende: Matthieu Hauck (Realisierung), Martin Kurz (Realisierung), Petra Wang-Twittmann (Realisierung), Markus Waskowski (Realisierung)
Begründung der Jury:
Die meisten Bürger werden die wichtigsten Parteien zumindest ungefähr zu verorten wissen. Aber – Hand aufs Herz – wer weiß schon, wer sich hinter den Namen und Plakaten der Direktkandidaten bei den Landtags- und Bundestagswahlen verbirgt? Der Verdacht ist nicht unbegründet, dass die meisten Wahlberechtigten mit ihrer Erststimme eher die ihnen nahestehende Partei wählen und nicht einen individuellen Kandidaten mit eigenen Vorstellungen und politischen Absichten. Der "WDR-Kandidatencheck" schaffte zur NRW-Landtagswahl mit einfachen, aber wirksamen Mitteln Abhilfe im demokratischen Notstandsgebiet. 984 Videos mit Kandidaten hat ein Team des WDR online gestellt, gleiche Fragen, gleiche Länge – und damit gleiches Recht und gleiche Chancen für alle. Ein Format, das auch den Vertretern kleiner Parteien die Möglichkeit gab, auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen – zum Nutzen auch der Wähler. Übersichtlicher und einfacher war es nie, die Kandidaten des eigenen Wahlkreises zu finden und sich über sie zu informieren. Es machte zudem Spaß, sich die Kandidaten anderer Wahlkreise anzusehen und ihre Auftritte – online sei Dank – mit anderen zu teilen. Der Kandidatencheck bot echte Orientierung und eine willkommene Hilfestellung zur Meinungsbildung. Auch damit, dass die Videos in fremde Online-Auftritte eingebunden werden konnten und das Angebot auf allen Geräten nutzbar ist, ist dem WDR mit seinem Kandidatencheck ein Stück demokratischer Grundversorgung gelungen, das ausdrücklich zur Nachahmung durch andere Rundfunkanstalten empfohlen wird.