Internetadresse: www.borscht.tv
Idee und Konzept: Thomas Kleine
Geschäftsführung: Norbert Kleemann
Art Director: Thomas Kleine
Design u. Software: aisen multimedia (Alexander Behrens)
Inhalt:
Borscht.TV ist ein Internet-Multimedia-Sender und eine innovative Plattform für Spaß und Unterhaltung. Hier wird nicht nur reines Web-TV produziert, sondern dem Benutzer auch die Möglichkeit gegeben, sich kreativ am Drehbuch - von der Idee bis zur Verfilmung - zu beteiligen. Eigene Kurzfilme können ins Netz gesetzt werden. Durch die neu entwickelte Text-To-Speech-Software spricht der animierte Borscht alles, was Drehbuch oder Redaktion vorgeben.
Begründung der Jury:
Die „Crime Doku Soap“ Borschts Welt ist ein mutiger und origineller Versuch, eine neue, originäre Form von WebTV zu schaffen. Der fiktive Serienheld, das Kunstgeschöpf Horst Borscht, ein Schlapphut&Trenchcoat-Detektiv, der uns als Sprössling einer „Neuköllner Altglas-Dynastie“ vorgestellt wird, besteht allwöchentlich neue Abenteuer. Die kurzen, witzigen Folgen der satirischen Reihe sind filmische Streifzüge durch das Biotop Neukölln, aktuelle Ereignisse wie der Berliner Bankenskandal werden in den oft dadaistisch anmutenden Plot eingearbeitet. Die Zuschauer haben die Möglichkeit, über den Fortgang der Handlung mitzubestimmen. Borscht erscheint der Jury als ein interessantes und gelungenes Experiment, neue multimediale Unterhaltungsformen mit TV-Elementen für das Internet zu entwickeln. Obwohl die kleinen Filme mit ihren verwegenen Schwenks bei langsamen Übertragungsraten oft wie digitaler Griesbrei daherkommen, vermitteln sie eine ganz eigene, faszinierende Atmosphäre. Musik und Text sind gelungen. Das Design der Borscht-Website wirkt ansprechend, das wie ein U-Bahn-Fahrplan angelegte Menu ist eine hübsche Lösung, auch wenn die Benutzerführung stellenweise noch ein wenig kryptisch bleibt. Die Idee ist ausbaufähig, das Konzept offen für weitere interaktive Versuche, eine Art virtuellen Kiez zu schaffen.