Preis an "Wikipedia – Die freie Enzyklopädie", verliehen für die Gesamtleistung.
Internetadresse: http://de.wikipedia.org
Anbieter: Wikimedia Foundation Inc.
Gesamtverantwortung und Redaktion: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit
Konzept und Idee: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit
Gestaltung und Realisierung: etwa 50.000 freiwillige Mitarbeiter weltweit
Beschreibung:
Wikipedia ist eine von zahlreichen ehrenamtlichen Autoren verfasste, mehrsprachige und frei zugängliche Online-Enzyklopädie. Zur Zusammenarbeit nutzt sie ein Wiki, eine Software, mit der jeder Internetnutzer im Browser neue Artikel schreiben oder bestehende verändern kann. So gibt es zwar keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Artikel, allerdings können die Nutzer zu jedem Artikel dessen Versionsgeschichte aufrufen, um so den Werdegang zu verfolgen und sich damit ein umfassenderes Bild zu machen. Das Projekt bezeichnet sich als freie Enzyklopädie, weil alle Inhalte unter einer Lizenz stehen, die jedermann das Recht einräumt, die Inhalte unentgeltlich zu nutzen. Es gilt als die umfangreichste Sammlung originär freier Inhalte. Das deutsche Wikipedia beinhaltet zur Zeit 240.000 Artikel. Betrieben wird das Projekt von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Florida, USA.
Begründung der Jury:
Mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wird ein herausragendes Beispiel kollaborativer Nutzung des Internets prämiert. Die hohe Akzeptanz von Wikipedia, sowohl als Content-Medium wie auch als Publikationsplattform, dokumentiert das Interesse an partizipativen Sites in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung internetbasierter Inhalte. Innerhalb kurzer Zeit – Wikipedia ist seit 2001 im Netz – hat es die Online-Enzyklopädie geschafft, weltweit über 50.000 Autoren unterschiedlicher Couleur und Provenienz einzubinden, wobei das deutschsprachige Angebot – nach dem englischsprachigen – den zweitgrößten Inhaltsumfang bietet. Angesichts dieser massiven Partizipation ist Wikipedia als soziales Experiment zu verstehen, ein Experiment, das durch vielfältigste Inhalte, aber auch durch seine effektive Qualitätssicherung – gegenseitige Kommentierung und Kontrolle der benutzergenerierten Inhalte – erstaunt. Bedürfen Online-Foren oft einer zentralen Moderation, so zeigt das Beispiel Wikipedia, dass Selbstverwaltung in großen Gruppen möglich ist. Der »Wikipedia-Look« – textorientiert, in sich selbst hochgradig verlinkt und an Suchbegriffen ausgerichtet – mag Geschmackssache sein, durch die hohe Akzeptanz und Nutzung des Mediums ist er innerhalb kurzer Zeit jedoch zur vertrauten Optik geraten, ähnlich der von Suchmaschinen und Portalstrukturen.