Das vom Verein „LobbyControl e.V.“ betriebene Online-Lexikon „Lobbypedia“ nimmt die Mächtigen genau unter die Lupe: Hier wird klar gemacht, wie Lobbyarbeit in Deutschland funktioniert und wie Unternehmen und Lobbyorganisationen Einfluss auf Politik und Öffentlichkeit nehmen. Nutzer können auf der Wiki-Plattform ihr Wissen zusammentragen und veröffentlichen, dieses wird nach Kategorien wie Branchen, Lobby-Phänomenen aber auch Akteuren und politischen Ereignissen geordnet und ermöglicht so die Recherche sowohl nach Sachgebieten, als auch nach Personen.
Internetadresse: lobbypedia.de
Anbieter: LobbyControl e.V.
Preis verliehen für Idee und Gesamtverantwortung
Verantwortliche Personen:
Felix Kamella (Idee und Gesamtverantwortung)
Ulrich Müller (Idee und Gesamtverantwortung)
Unabhängigkeit und Transparenz sind Worte, die in den Reden vieler Politiker zwar oft vorkommen, doch viele Bürger stehen diesen Aussagen skeptisch gegenüber. Zu groß ist der Einfluss gesellschaftlicher Gruppen auf die politischen Akteure, zu eng erscheinen vor allem die Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft. „Lobbypedia“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die versteckten Strukturen des Lobbyismus sicht- und greifbar zu machen. Die Plattform bietet in einem Wiki viele Entwicklungsmöglichkeiten, um Geld- und Beeinflussungsströme innerhalb der Politik transparent aufzuzeigen. Dazu zählen Einblicke, welche Lobbygruppen mit Mitarbeitern in Ministerien vertreten und welche Politiker in die Wirtschaft gewechselt sind.
Prinzipiell kann bei diesem Wiki jeder mitmachen, die Redaktion hat jedoch ein ausgefeiltes Regelsystem entwickelt, um die Qualität zu sichern. Einträge werden mit Quellen belegt und sind sachlich dargestellt. Dadurch wird der Anspruch untermauert, unabhängig und fair über den Lobbyismus in Deutschland zu berichten. Der Leser erfährt, wie verschiedene Interessengruppen versuchen, die Politik für ihre Zwecke zu gewinnen. Das ist nicht nur für den interessierten Bürger wichtig, sondern auch für die journalistische Recherche. Die Seite schlägt eine Brücke, denn sie schafft mehr Transparenz im Dickicht der alltäglichen Meldungen und Mutmaßungen über politische Abhängigkeiten.
Die Jury hat die Hoffnung, dass das noch junge Projekt „Lobbypedia" in Zukunft weiter wachsen wird und einen Beitrag dazu leistet, politische Entscheidungen und deren Hintergründe für die Bürger nachvollziehbarer zu machen.