Preis verliehen an das Team für die Gesamtleistung
Internetadresse: libraryoflostbooks.com/de/
Anbieter: Leo Baeck Institute Jerusalem und London, Freunde und Förderer
des Leo Baeck Instituts
Projektverantwortung: Irene Aue-Ben-David, Kinga Bloch, Joseph Cronin,
Jakob Kroneck
Projektkoordination: Bettina Farack; Projektleitung: Toby Mory (navos create/Goldener Westen)
Projektkonzeption, Projektmanagement: Emanuel Arndt, Francesca La Vigna (navos create)
Leitung Text, Konzeption: Regine Hähnel, Angela Schulz zur Wiesch (navos create)
Leitung Gestaltung: Angela Schulz zur Wiesch (navos create)
Gestaltung: Patrick Wagner, Jacopo Perico, Simone Tölle, (navos create)
Illustrationen: Karolin Nusa, Dilara Schneider (navos create)
Programmierung: Harun Bašić, Mykola Chernyshevskyi, Gülriz Egilmez, Manos Menexis,
Eugene Poltoratskyi, Veton Siqani (bleech)
Leitung Motion Design: Leo Rey (navos create), Meng Chang
Motion Design: Long Huy Dao, Patrick Wolter (navos create)
UX Design: Felix Dorner
UX Beratung: Arne Keunecke (navos create)
Sounddesign, Komposition: Uwe Bossenz
Sprachaufnahme: Nikolaus Radeke
Sprecher: Ulrich Blöcher, Michael Chadim, Paul Herzberg, Ofir Tal
Begründung der Jury: Die „Library of Lost Books“ eröffnet einen digitalen Raum, der einen Teil deutsch-jüdischer Geschichte erlebbar macht, der so fast nie gezeigt wird. Sie ist damit viel mehr als ein Online-Archiv. Im Mittelpunkt stehen die Menschen an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums: ihr Widerstand, ihre Solidarität, ihre Modernität und Aufgeklärtheit – und ihre Bibliothek. Die Darstellung erfolgt in drei Kapiteln, wobei jeder Abschnitt eine einzigartige Perspektive eröffnet. Die Scrollytelling-Website leitet die Nutzenden durch die Hochschule – die Bild- und Tonelemente ermöglichen hierbei einen besonderen Zugang, die Erzähldramaturgie überzeugt. Großartiges Bildmaterial und Animationen, darunter sich bewegende Bücher, Menschen, die im Lesesaal tanzen, oder Kerzen, die beim Scrollen niederbrennen, verleihen der „Library of Lost Books“ dabei eine außergewöhnliche Dynamik und Tiefe in der Darstellung. Ebenso außergewöhnlich in ihrer Qualität und Bedeutung sind die dargestellten Inhalte, die einen besonderen Einblick in jüdisches Leben ermöglichen, abseits von traditionellen und stereotypen Vorstellungen: Exemplarisch seien hier die erste Generation professioneller Bibliothekar*innen in Deutschland sowie die Offenheit der Hochschule genannt, an der sich Studierende zu Rabbiner*innen ausbilden lassen konnten, unabhängig von Religion oder Geschlecht. Die besondere Interaktivität, die Möglichkeit, sich selbst auf die Suche nach den verlorenen Büchern zu begeben, die von den Nazis geraubt wurden oder in der Nachkriegszeit verloren gingen, fesselt und involviert die Nutzenden noch viel stärker in die Geschichte dieses außergewöhnlichen Ortes. Vergangenheit und Gegenwart verbinden und beziehen sich aufeinander – wie das NS-Unrecht bis in die Gegenwart hineinwirkt, das zeigt dieses Citizen-Science-Projekt.
Beschreibung: Die „Library of Lost Books“ ist eine Multimedia-Website der Leo Baeck Institute Jerusalem und London sowie der Freunde und Förderer des Instituts. In drei Kapiteln mit Animationen und Audios stellt sie die wechselvolle Geschichte der Bibliothek der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums vor – vom Raub der Bücher durch die Nationalsozialisten bis hin zur Zerstreuung der Überreste der Bibliothek in der Nachkriegszeit. Zeitdokumente, eine Anleitung zur Büchersuche und eine virtuelle Bibliothek ergänzen das Angebot.