Preis an die Website "Stauffenberg – Der Film", verliehen für Redaktion und Gestaltung, sowie Gesamtverantwortung.
Steht online nicht mehr zur Verfügung.
Anbieter: Südwestrundfunk
Gesamtverantwortung: Heidi Schmidt, SWR
Redaktion:
Bettina Fächer, Karl Ewald (alle SWR)Gestaltung, Konzept und Idee: Bettina Fächer (SWR), Sabine Fischer (Agentur Collective Intelligence, Berlin)
Inhalt:
Die Website „Stauffenberg“ bietet ausführliche Informationen zum Geschehen am 20. Juli 1944. Sie zeigt, welche Rolle der junge Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielte, und zeichnet die Entwicklung des militärischen Widerstandes von 1938 bis nach dem Scheitern der Umsturz-Pläne nach.
Das Angebot verdeutlicht, wie kontrovers das Handeln der Männer des 20.Juli von 1945 an bis heute bewertet wurde. Und es bietet Wissenswertes über den vom SWR produzierten Fernsehfilm, den Regisseur Jo Baier, die Schauspieler und die Dreharbeiten.
Begründung der Jury:
Die Website zum Film »Stauffenberg« erscheint der Jury preiswürdig, weil sie mehrere Vorzüge vereint: Die Gestaltung ist angenehm und unspektakulär, das Erscheinungsbild übersichtlich und elegant, die Vermittlung der Inhalte geschieht, ohne den Fernsehbeitrag zu duplizieren. Darin spiegelt sich die zunehmende Reifung des Internet als Medium wider. Es sind nicht bunte Bildchen und blinkende Buttons, sondern die Inhalte, um deretwillen das Internet ein so faszinierendes Medium ist. Die Flüchtigkeit der Fernsehbilder kann eingefangen werden, dem Augenblick wird Dauer verliehen. Den Gestaltern der Website gelingt es, diese Transformation mit den Mitteln des Internet zu erreichen.
Die Site ist zwar programmbegleitend, kann jedoch auch ohne den Fernsehfilm verstanden werden. Der besondere Effekt dabei ist die Tatsache, dass sich die Website auf die historischen Fakten zum Ereignis fokussiert. Jede unnötige Verzettelung wird vermieden, die Site trennt in zeitgeschichtliche Hintergründe und Material zum Film. Die Darstellung des historischen Umfeldes stellt eine sinnvolle Erweiterung des im Film behandelten Ereignisses dar.
Es wird auch hier auf Effekthascherei zugunsten der nüchternen, sachlichen – meist geschriebenen – Darstellung verzichtet. So gelingt es den Machern, die Brücke zu schlagen vom doppelt singulären Ereignis – das Attentat/der Film – zu einer Reise in die Geschichte, von der der User mit neu erworbenem Wissen zurückkehrt, ohne sich ermüdet zu fühlen. Man wünschte, alle Lehrbücher könnten solches von sich behaupten.