Fußball aus der Region Passau, von der untersten Kreisliga bis in die Bayernliga – ein scheinbar unspektakuläres Thema. Im Fußballportal "FuPa" wird aber jedes Spiel behandelt wie ein Länderspiel: Es gibt einen ausführlichen Spielbericht, Meinungen, viele Bilder, Statistiken, Spielerbörsen und Tabellen. Keine Zeitung widmet sich dem Regionalsport so detailliert und mit so vielen Mitarbeitern. Initiator Michael Wagner hat mit seinem Fußballportal ein lokales Angebot geschaffen, das die Fußballinteressierten der Region begeistert.
Anbieter: FuPa GmbH
Internetadresse: www.fu-pa.de
Verantwortliche Personen: Michael Wagner (Gesamtverantwortung und Konzept)
Einfach und genial: ein regionales Fußballportal für Niederbayern, dem die Spielergebnisse und -berichte von engagierten Freiwilligen zugeliefert werden. „FuPa“ nutzt konsequent die medienspezifischen Vorteile des Webs und bedient dabei die Bedürfnisse der Fans: Schnelligkeit, permanente Aktualisierung und ein in der Region verankertes Netz von rund 1.500 Fußball-Korrespondenten spielen Tageszeitungen und einschlägige Sport-Portale locker an die Wand. Die hohen Nutzerzahlen belegen den großen Erfolg von „FuPa“ – weit über Passau hinaus.
Die Jury beeindruckt die Leistung von „FuPa“-Chef Michael Wagner, der das Portal mit Unternehmungsgeist kontinuierlich professionalisiert und ausgebaut hat. Vor allem vermag er es, seine News-Akteure zu motivieren und bei der Stange zu halten. Und die Beiträger beherrschen ihr textliches und fotografisches Handwerk.
Die intelligente Web-Umsetzung überzeugt mit einer leicht verständlichen Benutzerführung und Navigation sowie einer gut sortierten Ordnung der Inhalte. „FuPa“ hat nach Auffassung der Jury Vorbildcharakter (nicht nur) für Fußball- und Sportportale: Intelligente Website-Konzepte für den lokalen und regionalen Bereich sind für traditionelle Medien und ihre Online-Angebote eine ernsthafte Konkurrenz. Durch die Einbindung von fachkundigen und engagierten Freiwilligen in ein Online-Redaktionsmanagement hat „FuPa“ den niederbayerischen Fußballfans ein Angebot beschert, für das alle anderen Fußball-Regionen in Deutschland dankbar wären.
"Das Gesellschaftsmagazin für den Orient" wird von jungen Journalisten mit authentischem Inhalt gefüllt: In regelmäßigen Abständen berichten sie aus Syrien, der Türkei, Israel, der Westbank, Ägypten und weiteren Ländern der Region und lassen den Nutzer hinter die Fassaden schauen. Mit den Beiträgen gelingt es den Autoren, eine Brücke zu den Kulturen des Orients zu schlagen und mit Texten, Fotos, Videos und Multimediareportagen das Leben dort abzubilden: Vom Portrait des Schafhirten über eine Reportage aus einer islamischen Radiostation bis hin zu einem Hintergrundbericht über ökologische Nachhaltigkeit in Dubai werden hier Informationen aus erster Hand angeboten, die den Nutzer auf Entdeckungsreise schicken.
Internetadresse nicht mehr verfügbar
Verantwortliche Personen: Jan Hendrik Hinzel (Redaktion), Simon Kremer (Redaktion, multimediale Bearbeitung), Marc Röhlig (Redaktion, multimediale Bearbeitung)
Terrorcamps, Atomkonflikt, Tote bei Anschlägen: Schlagzeilen wie diese sind es, die hierzulande das Bild vieler orientalischer Länder prägen. In Damaskus sitzt derweil die 24-jährige Fatimah Ahmad al-Hussain, träumt von einem Medizinstudium und wünscht sich, dass die Syrer mehr Bücher lesen. In Kabul trainiert die Sprinterin Robina Muqimyar für Olympia. Und in Bethlehem greift ein palästinensischer Kunststudent lieber zum Pinsel als zu Steinen. Von ihnen erfährt man in den klassischen Medien wenig – für umso wertvoller hält die Jury das „Soukmagazine“, das diese Geschichten erzählt.
Junge Nachwuchsjournalisten schaffen hier eine Plattform für anspruchsvolle Web-Reportagen, die den Alltag, die Träume und Zukunftspläne junger Menschen von Marokko bis Pakistan in den Mittelpunkt stellen. Kenntnisreich, engagiert und auf hohem journalistischem Niveau gelingt es dem Redaktionsteam, den Lesern eine ferne Welt näher zu bringen – ein publizistischer Kontrapunkt zu der Distanz, die die Berichterstattung über diese Regionen häufig hervorruft. Das „Soukmagazine“ bedient sich hierfür einer oft vernachlässigten Erzählform – der Reportage. Mit Text, Fotos, synchronisierten Interview-Ausschnitten, Videos, multimedialen Zeitleisten, Audio-Slideshows und interaktiven Karten schöpfen die Redakteure das Potenzial des Mediums aus. Anerkennung verdient dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die Beiträge unter oft schwierigen Bedingungen entstehen: Internet und Maildienste sind in den Ländern, aus denen das Team regelmäßig berichtet, nur eingeschränkt zugänglich.
"Was möchtest du mal werden?" Eine Frage, die die meisten Jugendlichen vor ein großes Rätsel stellt. Das Portal "beroobi" stellt zahlreiche Ausbildungsberufe vor und personalisiert sie: Zahntechnikerin Aljessa zeigt, wie sie Zahnspangen herstellt, man kann den Tagesablauf der Fachkraft für Lagerlogistik Jenny nachverfolgen oder sich im 360-Grad-Rundblick in der Fleischerei von Sebastian umsehen. Für die einzelnen Berufe werden die Voraussetzungen, die man mitbringen sollte, dargestellt. Der Ausbildungsverlauf, aber auch, wie es danach weitergehen kann wird ausführlich erläutert, und in einem Test können die Jugendlichen herausfinden, ob ein Beruf zu ihnen passt.
Anbieter: Schulen ans Netz e.V.
Internetadresse: www.beroobi.de
Verantwortliche Personen: Silke Niemann (Projektleitung), Frauke Diagne (Redaktion), Tina Diehl (Redaktion), Stephan Dietrich (Redaktion), Daniel Hansmann (Redaktion), Anna Klages (Redaktion)
Von vielen Berufen hat man vage Vorstellungen: Man glaubt zu wissen, dass ein Dachdecker schwindelfrei sein und ein Bäcker früh aufstehen muss. Aber wissen Sie, was ein Mikrotechnologe macht oder wie der Tagesablauf einer Bandagistin aussieht? Oder was das für Menschen sind, die zum Beispiel als Ergotherapeut arbeiten? Für junge Menschen auf der Suche nach der passenden beruflichen Zukunft gibt es „beroobi“, ein Projekt von „Schulen ans Netz“, in dem derzeit circa 40 Ausbildungsberufe vorgestellt werden.
„Erlebe Berufe online und schaue jungen Profis bei ihrem Berufsalltag über die Schulter”, so wirbt „beroobi“ – und genau das gelingt dieser Website: das Gefühl zu vermitteln, Menschen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Das wird auf die junge Zielgruppe zugeschnitten umgesetzt, mit vielen anschaulichen Videos, in denen ein Beruf aus der Innensicht vermittelt wird. Interaktiv mit kleinen Tests und Animationen, zum Beispiel einem Test, mit dem man sehen kann, ob eine bestimmte persönliche Eigenschaft kompatibel zu einem Beruf ist. Ungeduldig oder wenig Fingerspitzengefühl? Dann sollte man wirklich nicht Mikrotechnologe werden... Hier wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern es werden mit einer hohen inhaltlichen Dichte alle Fragen beantwortet, die sich ein junger Mensch stellen würde. Der Zugang zu den Informationen wird über die moderne Gestaltung und die eingängige Navigation leicht gemacht.
Begeistert hat die Jury neben dem Konzept, den Inhalten und der Gestaltung vor allem der herausragende Service, den „beroobi“ bietet.
Medienübergreifend gestaltet ist das Webspecial "Das Wunder von Leipzig". Über einzelne Stationen in der "Heldenstadt" werden die Ereignisse und Personen im Vorfeld der Wiedervereinigung in Erinnerung gerufen. Der Weg der Demonstranten lässt sich entlang des Innenstadtrings mit charakteristischen Schauplätzen wie der Nikolaikirche oder der SED-Bezirksleitung verfolgen. Erklärungen, Augenzeugenberichte, Fotos, Audios und Filmsequenzen nehmen den Nutzer mit auf eine Reise zu den bedeutendsten Ereignissen der jüngeren deutschen Geschichte.
Anbieter: Eine Koproduktion des Mitteldeutschen Rundfunks und ARTE
Internetadresse nicht mehr verfügbar
Verantwortliche Personen: Dr. Ulrich Brochhagen, MDR (Redaktion), Birgit Friedrich, MDR (Redaktion), Aurélie Grosjean, ARTE (Redaktion), Lucie Lisiewicz-Barth, MDR (Redaktion), Georg Maas, MDR (Redaktion), Sascha Mandelkow, Rubinmedia (Gestaltung), Dr. Thomas Martin Salb, ARTE (Redaktion), Angelika Schindler, ARTE (Redaktion), Sonja Terbrüggen, Rubinmedia (Gestaltung), Paula Voigt, ARTE (Redaktion), Liane Watzel, MDR (Redaktion), Christiane Wolf, Rubinmedia (Gestaltung)
„Wir sind das Volk! Wir sind das Volk!“ rufen 70.000 Menschen, während sie am 9. Oktober 1989 friedlich die Leipziger Innenstadt umrunden und gewaltfrei den Weg für den Siegeszug in ein vereintes Deutschland bahnen. Ein Wunder – das Wunder von Leipzig. „Wir sind das Volk!“ mit eigenen Ohren zu hören berührt – auch wenn man damals am 9. Oktober nicht dabei war.
Die mit liebevollen Details gestaltete Website „Das Wunder von Leipzig“ ermöglicht das Eintauchen in die Stimmung, die Schauplätze und Ereignisse dieses historischen entscheidenden Tages. Texte, authentisches Foto-, Film- und Audiomaterial, besonders die Archivraritäten, die man sonst nicht so häufig sieht, sprechen nicht nur den Verstand an, sondern wecken Neugierde und Faszination für diese in der Geschichte einzigartige Demonstration.
Auf der Startseite zeigt der Leipziger Stadtplan die wichtigsten Stationen des Demonstrationszuges und wann sie passiert wurden. Der sehr enge Zeitraum der Geschehnisse wird so unmittelbar fassbar. Während eine Animation den Marschverlauf in die Karte zeichnet, sind die Parolen der Masse zu hören. Ob der Besucher sich die Ereignisse durch einen Klick auf die Stationen lieber chronologisch oder geografisch erschließen möchte, liegt bei ihm. Jede der Stationen eröffnet sich dem Besucher über unterschiedliche Medien mit einer Fülle von authentischen Informationen.
Hier wurde ein virtuelles Denkmal geschaffen, das – auch Geschichtsmuffel – für ein Datum sensibilisiert, welches sonst neben dem 9. November 1989 möglicherweise verblassen würde.
Woher stammen das Brot, die Milch, das Fleisch und der Käse? Bauer Wilfried führt die jungen Nutzer über seinen Bauernhof. Dabei können sie zwischen den vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter wählen. Jeweils passend wird in Texten, Audios und Videos über die Arbeit eines Landwirtes, über den jeweiligen Reifestand von Gemüse, Obst und Getreide und über die Haltung der dort lebenden Tiere berichtet. Anschließend können die Kinder ihr Wissen bei einem Quiz oder Spiel testen.
Anbieter: Planet Schule (Koproduktion WDR/SWR)
Internetadresse: www.planet-schule.de/bauernhof
Verantwortliche Personen: Fabian Kraft, elaika (Gestaltung), Marie-Luise Nilges, elaika (Konzept), Oliver Rohr, elaika (Konzept), Beate Schröder-Off, WDR (Redaktion)
Ob im Kuhstall, auf dem Acker oder der Weide, im Obstgarten oder im Wohnhaus: Die animierte Welt von Bauer Wilfried ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet und lädt kleine und große Kinder ein zum Entdecken, Anschauen, Ausprobieren – und wie nebenbei zum Lernen, ohne dabei didaktisch oder gar dröge daherzukommen.
Den Machern ist es gelungen, die üppige Fülle an Informationen rund um das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof in leicht verständliche Einheiten zu unterteilen, die Kinder weder überfordern noch langweilen: Kurze Filme veranschaulichen einzelne Themen, man kann in Kladden blättern und sich in Bild, Text und Ton über Saat und Ernte, Gemüsesorten oder den Wandel der Technik informieren. Sogar den Röntgenblick in den Verdauungstrakt einer Kuh macht Bauer Wilfried möglich. Im Bauernhaus, das die Funktion einer Basisstation für die Entdeckungsreisen rundherum übernimmt, vermitteln ein Kalender und eine Uhr ein Gefühl für den Lebens- und Arbeitsrhythmus auf einem Bauernhof. Farben und Icons erleichtern die Orientierung bei der Auswahl der verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten. Die Einteilung nach Jahreszeiten gibt dem Angebot eine auch inhaltlich stimmige Struktur. Mit Spielen und Wissenstests lässt sich jede der vier Erlebniswelten abschließen, als Lernanreiz winkt eine Bastelkuh zum Ausdrucken. Die Jury würdigt hier ein Angebot, das das Medium in vorbildlicher Weise für spielerische Wissensvermittlung nutzt, und an dem auch Erwachsene einen Heidenspaß haben.
Die Amerikaner nannten es "Little Berlin", das 50-Einwohner-Dorf am Ende der Welt: Mödlareuth an der thüringisch-bayerischen Grenze, einst getrennt durch die Mauer, wurde zum Symbol der deutschen Teilung. 19 Volontäre der Axel Springer Akademie haben eine Woche in Mödlareuth verbracht, um die Einwohner ihre Geschichten erzählen zu lassen. Dabei werden in diesem Webspecial sowohl die journalistischen als auch die technischen Möglichkeiten des Internets voll ausgeschöpft: Crossmedial wird hier große Geschichte im ganz Kleinen erzählt.
Anbieter: Axel Springer Akademie
Internetadresse: littleberlin.de
Verantwortliche Personen: Marc Baron, Katharina Eißner, Sarah Fenske, Julia Finger, Jennifer Fuhr, Maria Gerber, Judith Innerhofer, Matthias Kluckert, Oriana zu Knyphausen, Céline Lauer, Nina Paulsen, Simon Pausch, Karolin Schneider, Thore Schröder, Sophia Seiderer, Kristof Stühm, Sabrina Treisch, Sonja Vukovic, Johannes Wiedemann (alle Idee, Redaktion und Umsetzung)
Seit mehr als 400 Jahren ist das 50-Seelen-Dorf Mödlareuth durch den Tannbach geteilt. Die natürliche Grenze ist auch die von Bayern zu Thüringen, doch sie wurde von den Mödlareuthern viele Jahrhunderte lang nicht als solche wahrgenommen: Man sprach den gleichen Dialekt, die Kinder gingen gemeinsam in die einzige Schule, sein Bier trank man in dem einzigen Wirtshaus im Ort.
1949 änderte sich das. Der östliche Teil Mödlareuths gehörte zur DDR, der westliche zur BRD, und auf einmal war die Grenze nicht nur zu spüren, sie veränderte auch die Schicksale der Einwohner.
Im Mai 2009 besuchten 19 Volontäre der Axel Springer Akademie das Dorf für eine Woche, führten Interviews und fragten sich, was die deutsche Teilung für eine Generation bedeutet, die sie nicht miterlebt hat. Daraus entstanden ist die Website „littleberlin.de“, die Domain gewählt als Referenz auf den Spitznamen Mödlareuths. Die Website bietet eine Reise von der Vergangenheit der Teilung bis in die Gegenwart des Wiedervereinens. Eingeführt wird der Benutzer durch ein ungewöhnliches Video in drei Varianten (Ich, Du, Wir): Ein Balanceakt auf den Resten der Mauer, der die Besucher mit ihren Fragestellungen abholt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurde ein Stück Geschichte authentisch und kreativ mit verschiedenen multimedialen Zugängen aufbereitet.
Die Jury würdigt damit ein Angebot, das einen erfrischenden Blick auf die deutsche Geschichte richtet, ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Voyeurismus, aber mit vielen Eindrücken, die die Erinnerung näher bringen als jedes Geschichtsbuch.
Seit August 2009 hat der Filmnachwuchs auf der Kurzfilmplattform "Frischfilm" die Möglichkeit, einem breiten Publikum eigene Videos und Kurzfilme zu zeigen. Die Bandbreite reicht dabei von der aufwändig gedrehten Soap über experimentelle Handy-Videos bis zur Nacherzählung eines Kinofilms. Aus dem nach Genres sortierten Angebot können die Nutzer die Filme auswählen, die auch im Fernsehen gesendet werden sollen, um den talentiertesten Filmemachern zu noch mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Die hohe Qualität der hochgeladenen Videos und die gute grafische Gestaltung lassen "Frischfilm" aus dem breiten Angebot der Videoplattformen hervorstechen.
Anbieter: Schweizer Fernsehen (SF)
Internetadresse (http://frischfilm.sf.tv/) nicht mehr verfügbar
Verantwortliche Personen: Monica Cantieni (Projektleitung), Mathias Menzl (Projektleitung), Wim Möllmann (Gestaltung), Lukas von Niederhäusern (Gestaltung), Hinderling Volkart AG (Gestaltung)
Spielshows, Reality Soaps und Castingformate bestimmen das Programmschema von privatem und auch öffentlich-rechtlichem Fernsehen. Programmplätze für Experimente gibt es dort kaum noch. Auch wenn jährlich unzählige Kurzfilme gedreht werden, die neue Erzählformen austesten und neue Bildwelten erschaffen, finden diese im Fernsehen fast nicht statt.
Frischfilm zeigt, dass es auch anders geht.
Talentierte unabhängige Filmemacher und Newcomer, die ohne Millionenbudget Geschichten erzählen, bekommen dort ein Publikum. Das visuelle Konzept der Website macht den Zuschauern zusätzlich Lust, sich auf die frischen Inhalte einzulassen. Ohne detaillierte Inhaltsangaben und Beschreibungen können die Nutzer spielerisch Filme entdecken und sich durch die Handyclips bis hin zu Kurzspielfilmen stöbern. Sie werden aufgerufen das Programm mitzugestalten, indem sie die bewegten und bewegenden Bilder bewerten. Damit geben sie den Filmen die Chance zur Ausstrahlung im Schweizer Fernsehen. Durch diesen Rückkanal können die sehr vielschichtigen Filme ins langverdiente Licht der Öffentlichkeit gerückt werden, und die Schnittstelle zur Entscheidung über das Programm geht zurück zum Benutzer.
Die Jury hält Frischfilm für ein vorbildliches Projekt, das im gesamten deutschsprachigen Raum Schule machen sollte. Nachwuchsförderung, die unterhält und Talenten Chancen gibt.
TINY TALES ist Literatur im Twitterformat. Mit gerade einmal 140 Zeichen gelingt es Florian Meimberg kurze und trotzdem abgeschlossene Geschichten zu erzählen: „NEUER PLANET ENTDECKT! Die Pressekonferenz der NASA lief weltweit live, als die Putzfrau das Staubkorn von der Teleskoplinse wischte.“ Seit Anfang Oktober 2009 twittert er mehrmals wöchentlich und regt damit die Phantasie seiner zahlreichen Leser an, denn jede der Geschichten lässt sich weiterdenken. Die Ideen, aus denen dann die Minigeschichten entstehen, entnimmt er seinem Alltag, Filmen und Büchern.
Internetadresse: twitter.com/tiny_tales
Verantwortliche Person: Florian Meimberg (Idee und Autorenschaft)
2009 fragten sich Nominierungskommission und Jury noch, wo das auszeichnungswürdige Nutzungskonzept eines Microblogging-Dienstes bleibt.
Zwar waren Twitter, Facebook & Co. die populärsten neuen Webdienste, die technische Innovation war der publizistischen aber weit voraus.
Gedankenfetzen, Nachrichten-Weitergabe, Beschreibung des Abendessens: Kreativität ist nicht unbedingt das Markenzeichen der Twitter-Nutzung.
Dass die Zeichenlimitierung auch inspirierend sein kann, beweist Florian Meimberg mit seinen Kurzgeschichten, 1 pro Tweet mit 140 Zeichen.
Die Einschränkung der Twitter-Plattform wird durch die unerwartete Nutzung zur Stärke, Geschichten im kleinstmöglichen Raum unterzubringen.
Die TINY TALES entfalten sich dabei erst im Kopf, aus den wenigen Zeichen entstehen Gedanken und Bilder, die die Geschichte komplettieren.
Von sarkastisch bis romantisch reicht das Spektrum, mitunter verändert sich die Stimmung auch beim zweiten oder dritten Lesen.
Die TINY TALES sind allerdings keine Einbahnstraße: Der Autor bittet seine Follower um Stichwörter und erstellt daraus neue Geschichten.
Beeindruckt war die Jury sowohl von Florian Meimbergs Idee zu den TINY TALES als auch deren konsequente Umsetzung im deutschen Twitter-Land.
140 Zeichen reichten nicht aus, das Jury-Lob auszudrücken; der Preisträger möge nachsehen, dass die Begründung aus 10 Tweets besteht.
"Schalten Sie mal wieder ab", fordert Moderator Holger Kreymeier die Zuschauer auf, nämlich am Ende jeder Folge seines Web-TV-Magazins über das Fernsehen. Ob Talksendung oder Quizshow, ob Privatfernsehen oder Öffentlich-Rechtlich, in d em "satirisch-kritischen" TV-Magazin "Fernsehkritik-TV" wird humorvoll, kenntnisreich und ausgiebig über die Schwächen und Stärken des aktuellen Fernsehprogramms informiert – so umfangreich, wie es kaum an anderer Stelle geschieht. Sprungmarken erleichtern dabei den Zugriff auf die einzelnen Bestandteile der etwa 45 Minuten langen Folgen.
Anbieter: Alsterfilm GmbH
Geschäftsführung/Chefredaktion/Schnitt: Holger Kreymeier
Webmaster: Christoph Gärtner
Internetadresse: http://www.fernsehkritik.tv/