Gemäß der im Statut formulierten Kriterien entscheidet die Jury des Grimme Online Award darüber, welche Internet-Angebote die Preisträger des Grimme Online Award sind. Ebenso wie die Nominierungskommission ist die Jury in ihren Entscheidungen unabhängig. Sie besteht aus einem interdisziplinär zusammengesetzten Kreis ausgewiesener Online-Experten.
Im Jahr 2011 gehören folgende Mitglieder der Jury des Grimme Online Award an:
Tom Alby, 1972 in Duisburg geboren, scheiterte zunächst als Profimusiker, bevor er sein Studium der Anglistik, Germanistik und Informatik in den 90er Jahren mit der Erstellung von Webseiten finanzierte. Früh verlor er sein Herz an die Suchmaschinen und war bereits während der Magisterprüfungen für die technische Entwicklung derselben bei Lycos Europe verantwortlich, darunter HotBot und später Fireball. Nach dem Rollout der europäischen Suchmaschine Seekport arbeitete er an der Relevanz der internationalen Suchprodukte von Ask.com und als Director Search bei der Hamburger Agentur uniquedigital. Außerdem hatte er Lehraufträge an der HAW Hamburg und an der BiTS Iserlohn. Seit Februar 2011 arbeitet Tom Alby als Agency Relationship Manager bei Google. Da das Web nicht nur aus Suchmaschinen besteht, hat Tom Alby neben einem SEO-Buch das erste deutschsprachige Buch über das Web 2.0 geschrieben, ein Buch über professionelles Blogging mit WordPress sowie zuletzt über das Mobile Web.
Ronnie Grob, geboren 1975, arbeitet als freier Journalist und Blogger in Berlin. Seit 2006 schrieb er mit bei medienlese.com, einem Medienblog des Schweizer Online-Verlags Blogwerk (blogwerk.com), das die Veränderungen in der deutschsprachigen Medienlandschaft beobachtete. Bei der Einstellung des Blogs 2009 übernahm bildblog.de seine tägliche Presseschau "6 vor 9". Aufpresseverein.ch bloggt er nun über Schweizer Medienthemen. Ursprünglich kaufmännischer Angestellter, öffnete seine Tätigkeit als Blogger einen Weg in den Journalismus, unter anderem mit Texten für das "NZZ Folio", "das Magazin" oder den "Journalist". Sein eigenes Blog findet sich auf blog.ronniegrob.com.
Jörg Hoewner, Jahrgang 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 Agentur für Kommunikation und Innovation und Berater für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Hoewner war einer der ersten Berater in Deutschland, die sich mit Online Relations/Online-Kommunikation befassten. Hoewner hat in den letzten 16 Jahren zahlreiche Kunden beraten, vor allem Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände und ist als Referent (z.B. FAZ Institut, Medienakademie Köln, Euroforum, DJV, DMMK, AMC) und Autor aktiv. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die Kommunikation von Organisationen.
Christoph Neuberger ist Professor für Kommunikationswissenschaft (Schwerpunkt Medienwandel) an der Ludwig-Maximilians-Universität. Zuvor lehrte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (2002-2011) und an der Universität Leipzig (2001-2002). Promotion (1995) und Habilitation (2001) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seit 1996 beschäftigte er sich in zahlreichen Studien und Publikationen mit dem Journalismus und der Öffentlichkeit im Internet. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind Fragen der Medienqualität. Letzte Buchveröffentlichungen: Journalismus im Internet (2009, 2. Auflage: 2011), Twitter und Journalismus (2010, gemeinsam mit Hanna Jo vom Hofe und Christian Nuernbergk).
Michael Schwertel beschäftigt sich intensiv mit der Animation in verschiedenen Medien. Animierte Titelgestaltungen für das Kino, animierte TV-Werbung, Charakteranimationen für DVDs oder interaktive Anwendungen im Internet. Solange sich etwas bewegt und eine Reaktion beim User/Zuschauer ausgelöst werden soll, gehört es zu seinem crossmedialen Arbeitsspektrum. Auftraggeber u. a.: T-Com, Deutsche Bahn, ZDF, ARD, WDR, RTL, Sat.1, ntv, Bertelsmann. Während seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien führten ihn mehrere Reisen nach Los Angeles und England zu Trickfilmstudios wie Disney, PDI und Sonypictures Imageworks. Nach seinem Studium hat sich der Diplom Mediendesigner sofort als freiberuflicher Animationsgestalter mit blurmedia (www.blurmedia.de) selbständig gemacht. 2007 gründete er die Trickfilmproduktion Power-Toons (www.power-toons.de), die eigene Stoffe und Gestaltungen crossmedial produziert und vermarktet.
Joachim Türk (53), Chefredakteur der Rhein-Zeitung (Koblenz), ist ein Online-Veteran. Nach einer klassischen Printredakteurs-Laufbahn (Lokalredaktionen, Aufbau neue Zeitung in Mainz, Nachrichtenchef, Chef vom Dienst) etablierte er 1995 das Internetangebot rhein-zeitung.de und eine der ersten Online-Redaktionen Deutschlands. Ende 2000 präsentierte er mit seinem Team „E-Paper“, die erste elektronische Zeitung: aus den Druckvorlagen automatisch erzeugte html-Dateien, per Klick navigierbare Abbilder der gedruckten Zeitung. Heute ist er als Chefredakteur verantwortlich für die gesamte Palette digitaler Angebote der Rhein-Zeitung, von Twitter über facebook bis helau.de.
Wichtige Erfahrungen sammelte Joachim Türk auch außerhalb der RZ-Redaktion: von 1995 bis 2001 war er redaktionell verantwortlich für mehrere Zeitungen in der tschechischen Republik – zuletzt als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands. Von 1997 bis 2005 war er außerdem Geschäftsführer der KEVAG Telekom GmbH, eines Beteiligungsunternehmens mit den Schwerpunkten Kabel-TV, Internetproviding und Telefonie.