Im Museum möchte man Kunstwerke ansehen, keine langen Erläuterungen lesen. Deshalb hat das Städel Museum zur Schau "Monet und die Geburt des Impressionismus" ein "Digitorial" entwickelt, das die Vorbereitung auf den Museumsbesuch ermöglicht.
An Werken von Claude Monet wird die Geschichte des Impressionismus erläutert, ausklappbare Texte erlauben es, weiter in die Tiefe zu gehen und Bildausschnitte lenken die Aufmerksamkeit auf Details. Zitate von Zeitgenossen sowie der spielerische Umgang mit Bildformaten lockern das Angebot auf.
Preis verliehen für Konzept, Redaktion und Umsetzung
Internetadresse: monet.staedelmuseum.de
Anbieter: Städel Museum
Verantwortliche Personen: Dominic Bäuerle (Umsetzung), Chantal Eschenfelder (Konzept und Redaktion), Silke Janßen (Konzept und Redaktion), Antje Lindner (Konzept und Redaktion), Alexander Philipp (Umsetzung), Sabrina Rether (Umsetzung), Lisa von Schönfeldt (Umsetzung), Kathleen Sterzel (Umsetzung), Jakob Schwerdtfeger (Konzept und Redaktion)
Menschen, die auf Pfirsiche starren: Selten hat ein Angebot in der Kategorie “Kultur und Unterhaltung“ hochwertige Inhalte und elegante Form so sinnvoll vereint. Während immer mehr Museumsportale geballte und des Öfteren überbordende Informationsberge aufschichten, besticht das Digitorial zur Ausstellung “Monet und die Geburt des Impressionismus“ durch die Reduktion auf eine Epoche und seine Maler, von Monet bis Renoir. Die aktuelle Ausstellung des Städel Museums wird im Web mit einer ganz eigenen, schlichten Ästhetik aufbereitet.
Der gezielte Einsatz von Technologien leitet den Blick dabei spielerisch auf die wichtigen Details. So entdecken die Besucher die Geschichte dieser Kunstepoche ganz für sich und im eigenen Tempo: Bilder entfalten sich vor dem eigenen Auge, Zitate und ansprechende Texte sorgen für die kunsthistorische Einordnung und kompakte Audioinformationen übernehmen die Funktion des Kurators vor Ort. Der Preisträger wirkt aber nicht nur online: Mit schnell zugänglichen Extra-Informationen zur Ausstellung werden die Hürden zum analogen Museumsbesuch abgesenkt. Denn wenn dieser multimediale Vorbereitungskurs schon so einnehmend ist, dann lässt die Ausstellung selbst ebenfalls auf Großes hoffen.
Kurzum: So geht moderne Kunst- und Kulturvermittlung, so funktioniert zeitgemäße Museumspädagogik. Die Jury begrüßt es ausdrücklich, wenn dieses Format weitergeführt wird – und in künftigen Digitorials nicht nur die großen Namen, sondern auch weniger bekannte Künstler vorgestellt werden.