Preis verliehen für Konzept, Redaktion und visuelle Umsetzung
Internetadresse: uhlman.staatsgalerie.de
Anbieter: Staatsgalerie Stuttgart
Verantwortliche Personen:
Anna Arnold (Redaktion)
Robert Baldauf (visuelle Umsetzung)
Johannes Goss (visuelle Umsetzung)
Ilona Hoppe (Konzept, Redaktion, visuelle Umsetzung)
Susanne Kohlheyer (Redaktion)
Mitwirkende:
Berenike Beckhaus (Sprecherin)
Lea Brückner (Sprecherin)
Ildikó Fillies (Sprecherin)
Tim Heumesser (Tonaufnahmen)
Corinna Höper (wissenschaftliche Betreuung)
Anne-Katrin Koch (Bildrechte)
Mareike Köhler (Sprecherin)
Annegret Müller (Betreuung Sprecher*innen)
Aurelia Orel (Sprecherin)
Johanna Poltermann (wissenschaftliche Betreuung, Bildrechte)
Jan Roth (Sounddesign)
Mira Schrenk (Sprecherin)
Marcus Westhoff (Sprecher)
Christoph Wetzel (Technischer Support)
Begründung der Jury:
Als Jude verfolgt in Deutschland, als Deutscher interniert in England und die ganze Welt im Krieg – diese traumatische Erfahrung verarbeitete Fred Uhlman in seinem Zyklus „Captivity“. Es sind bedrückende Motive, teils drastisch realistisch, teils phantastisch, die bei aller Düsternis immer einen Hoffnungsschimmer ausstrahlen.
In der Webapplikation werden sechs ausgewählte Zeichnungen vorgestellt. Die Nutzer*innen bewegen sich suchend über das digitale Papier – mit einem kleinen Lichtpunkt. Er gibt erst nur Details frei: hier ein Körper, dort ein Baum, am Himmel ein paar Vögel. Dann wird der Lichtkegel größer, immer mehr Details erschließen sich. Durch die Zeichnungen und ihre Geschichte führt eine Stimme – zu jeder Zeichnung eine andere, so dass jedes Blatt auch akustisch einen eigenständigen Charakter erhält.
Diese konzentrierte Form der Darstellung greift die Umstände der Entstehung der Zeichnungen und ihre reduzierte Form auf. So gelingt es, ein hohes Maß an Faszination zu wecken, ja sogar die Betrachter*innen geradezu in das – im Original winzige – Kunstwerk hineinzuziehen, sie Ausschnitte oder die Gesamtkomposition ausgiebig betrachten zu lassen. Die Länge der Audio-Erklärungen ist ideal abgestimmt auf die zu entdeckenden Details. Sie führen, ohne zu gängeln, und ermöglichen so ein Erschließen der Zeichnungen über die gesprochenen Erläuterungen hinaus. Alle Ebenen, alle eingesetzten inszenatorischen Mittel ergänzen und setzen Künstler und Werk effektvoll in Szene – ohne Effekthascherei.
Beschreibung: Mit einem digitalen Licht können die Nutzer*innen auf „Im Dunkeln – ein Leuchten“ der Staatsgalerie Stuttgart Zeichnungen erkunden, die der jüdische Künstler Fred Uhlman nach seiner Flucht aus Deutschland schuf. Ruhige, mit Musik unterlegte Erzähler*innenstimmen führt behutsam an die unvorstellbaren, teils fantastischen Szenen heran, mit denen er die Schrecken des Zweiten Weltkriegs verarbeitete. Die Interaktion des Beleuchtens schärft dabei den Blick für die Details und zeigt die Möglichkeiten der digitalen Kunstvermittlung auf.