Preis verliehen für Storytelling, technische Umsetzung und visuelle Gestaltung
Internetadresse: nuclear-games.net
Anbieter: Docmine, SRF | SRG
Verantwortliche Personen:
Daniel von Aarburg (Storytelling)
Philipp Bornhauser (technische Umsetzung)
Berkant Dumlu (Storytelling, visuelle Gestaltung)
Regina Dziallas (visuelle Gestaltung)
Philipp Feigenputz (visuelle Gestaltung)
Michael Fischer (Storytelling)
Simon Heinzle (technische Umsetzung)
Guido Koch (technische Umsetzung)
Manuel Lang (technische Umsetzung)
Patrick M. Müller (Storytelling, visuelle Gestaltung)
Jörn Peper (visuelle Gestaltung)
Ilya Savchenko (technische Umsetzung)
Anna Maria Scharf (visuelle Gestaltung)
Lisa Stanzel (visuelle Gestaltung)
Mitwirkende:
Urs Augstburger (Redaktion)
Judith Hardegger (Redaktion)
Tobias Herzog (Sound Supervisor)
Remo Krieg (Hintergrund Clips)
Stephen Maier (Recherche Archivmaterial)
Andreas Nidecker (Beratung)
Moira Rehsche (Produktionsleitung)
Sven Wälti (Redaktion)
Begründung der Jury:
In visuell wie technisch aufwändig gestalteten Graphic Novels macht „Nuclear Games“ auf die todbringende Gefahr der Atomkraft aufmerksam, die in militärischen, aber auch in zivilen Systemen eine kaum zu beherrschende Menschheitsbedrohung darstellt.
Eine der Geschichten behandelt die Tuareg in der Sahelzone, die das Uran für französische Kernkraftwerke schürfen und langsam an dieser Arbeit zugrunde gehen. An anderer Stelle geht es um die Bewohner des Bikini-Atolls, eines abgelegenen Inselrings inmitten des Pazifiks. Ihre Heimat wird nach zahlreichen Atombombentests verstrahlt und bleibt auf ewig unbewohnbar. Außerdem gibt es Streifzüge durch die Kuba-Krise, die Atomkatastrophe in Tschernobyl und die Gefahr durch das nordkoreanische Atomwaffenprogramm. Die Geschichten in den scrollbaren Graphic Novels sind detailreich und mit Ausstiegspunkten versehen: In einer eigenen Wissensbibliothek finden sich zahlreiche Dokumente und Hintergrundberichte zu den Gefahren der Atomkraft.
Ästhetisch herausragend und sehr webspezifisch umgesetzt, berührt „Nuclear Games“ und macht nachdenklich. Vor allem schafft es mit klugem Storytelling und sehr gut aufbereiteten Hintergrundinformationen Einblick in die Schicksale der bisher häufig unsichtbar gebliebenen Menschen, die für unsere Atomkraftwerke und unsere Atomwaffen mit ihrer Heimat oder gar ihrem Leben bezahlt haben. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gewinnen Fragen zur Sicherheit der Kernenergie sowie Bedrohungsszenarien durch den möglichen Einsatz von Nuklearwaffen neue Relevanz.
Beschreibung: Fünf wahre Stories aus fünf Kontinenten: „Nuclear Games“ von Docmine und SRG erzählt in einem Mix aus interaktiver Animation und Dokumentation von der Bedrohung der Menschheit durch acht Jahrzehnte Nukleartechnologie. Der Uranabbau in der Sahara ist genauso Thema wie die Vertreibungen aufgrund der Atomtests im Bikini-Atoll oder der „Raketenmann“ Kim Jong-un. Die aufwändig gestalteten Graphic Novels, durch die die Nutzer*innen scrollen können, werden ergänzt von einer Wissensbibliothek mit Videos und Texten.