Preis verliehen für Konzept und Realisierung
Internetadresse: stolpersteine.wdr.de
Anbieter: WDR
Verantwortliche Personen:
Marco Bellof (Realisierung)
Michelle Blum (Konzept)
Stefan Domke (Konzept, Realisierung)
Sandra Fomferek (Konzept)
Thomas Hallet (Konzept)
Ulrich Hendrix (Realisierung)
Luisa Höppner (Konzept)
Tom Koop (Realisierung)
Jule Küpper (Konzept)
Ole Leifels (Realisierung)
David Ohrndorf (Konzept)
Elena Riedlinger (Konzept, Realisierung)
Florian Schulz (Realisierung)
Isabel Surges (Konzept)
Mitwirkende:
Michael Kaes (Redaktionelle Verantwortung)
Stefan Moll (Redaktionelle Verantwortung)
Sowie weitere etwa 500 Personen, die an Recherche und Umsetzung beteiligt waren.
Begründung der Jury: Das Projekt "Stolpersteine NRW" verzeichnet auf einer interaktiven Karte alle rund 16.000 Stolpersteine in Nordrhein-Westfalen und beleuchtet die Hintergründe zu den Steinen. Das Angebot macht die Lebensgeschichten der Opfer in verschiedenen Formaten verfügbar. Während automatisierte Foto-Text-Strecken die Biografien in den historischen Kontext einbetten, visualisieren Infografiken verstörende Fakten und Zahlen zum Holocaust. Trotz der sachlichen Tonlage vermögen die Beiträge zu berühren. Die Inhalte sind hervorragend recherchiert und geben einen umfassenden Einblick in das Leben und Schicksal der Deportierten. Die Navigation in jeweils komplementär wirkender App und Website ermöglicht eine unkomplizierte Nutzung, ob zu Hause am Laptop oder vor Ort auf einer der vorgeschlagenen Routen mit dem Smartphone. Dabei hilft besonders die Möglichkeit, Stolpersteine nach Kriterien wie Geburtsjahr, Opfergruppen, Deportationsort oder Art der inhaltlichen Aufbereitung zu filtern. Lehrer*innen finden auf der Website gut aufbereitete Unterrichtsmaterialien – und Schüler*innen die Option, weitere Informationen einzupflegen. Das Projekt zeichnet sich insgesamt durch eine hohe gestalterische Qualität, gutes Storytelling und eine einwandfreie technische Umsetzung aus. Mit rund 230 Graphic Storys, rund 80 Audio Storys und über 1.000 Text Storys, die für das Projekt neu produziert wurden, ist es ein herausragendes digitales Angebot, das einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur leistet und das Potenzial hat, auf andere Regionen ausgedehnt zu werden.
Beschreibung: Mit „Stolpersteinen“ erinnert der Künstler Gunter Demnig an Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. In der App und auf der Website „Stolpersteine NRW“ des WDR sind sie erfasst. Die Lebensgeschichten vieler Opfer sind als Graphic-Storys, Text, Audio und in einer AR-Umgebung verfügbar, in der sich virtuelle Kerzen platzieren lassen. In Zusammenarbeit mit Initiativen vor Ort macht die Anwendung Geschichte vor der Haustür erlebbar und arbeitet gegen das Vergessen an. Ein Vorbild auch für andere Regionen.