Preis verliehen für Konzeption, Redaktion und Gestaltung
Internetadresse:
bruderland.de
Anbieter:
Zentrum für Antisemitismusforschung TU Berlin / out of focus medienprojekte
Verantwortliche Personen:
Susanne Beer (Gestaltung)
Isabel Enzenbach (Konzeption, Redaktion)
Tine Fetz (Gestaltung)
Alex Heinze (Gestaltung)
Mai-Phuong Kollath (Konzeption)
Julia Oelkers (Konzeption, Redaktion)
Dagmar Weiß (Gestaltung)
Mitwirkende:
Arne Janssen (Kamera)
Line Kühl (Kamera)
Lars Maibaum (Kamera)
Gustav Pursche (Technische Konzeption, Umsetzung)
Thomas Walther (Kamera)
Begründung der Jury:
Der 30. Jahrestag des Mauerfalls war auch online ein bestimmendes Thema. Unter den vielen Angeboten, welche die deutsch-deutsche Geschichte behandeln, sticht eine Webdokumentation besonders heraus: „Eigensinn im Bruderland“ behandelt einen weitgehend unbekannten Teil der ostdeutschen Geschichte.
Die Sichtweise von Migrant*innen, die vorwiegend als Vertragsarbeiter*innen aus Äthiopien, Chile, Mosambik oder Vietnam von der DDR angeworben wurden, eröffnet eine neue, ganz andere Perspektive auf ein Stück Zeitgeschichte. Informationen zu vermitteln und dabei zu unterhalten – das gelingt dem thematisch breit aufgefächerten Angebot hervorragend. Nicht didaktisch, sondern sehr eingängig wird hier eine Migrationsgeschichte erlebbar, indem viele persönliche Einzelgeschichten eingebunden und dokumentiert werden, ergänzt von Hintergründen, Literatur und Aktenhinweisen. Das ist spannend aufbereitet und bleibt bei den Leser*innen hängen. Die vielfältige Webdoku überzeugt durch ihre einzigartige Aufbereitung. Anspruchsvoll umgesetzt und mit multimedialen Elementen versehen, schafft sie es sehr leserfreundlich, übersichtlich und facettenreich alle Lebensbereiche der Migrant*innen zu beleuchten und die teils sehr schwierigen Bedingungen offenzulegen. Die Mischung aus kuriosen Archiv-Fundstücken, seltenen Bildern, kurzweiligen Interview-Videos und liebevoll animierten Illustrationen macht „Eigensinn im Bruderland“ zu einer Web-Dokumentation, die zeigt, wie interessant und nahbar Geschichte vermittelt werden kann.
Beschreibung:
Die Geschichte der Vertragsarbeiter*innen, der ausländischen Studierenden und der politischen Emigrant*innen in der DDR wurde viel zu wenig erzählt. Sie kamen aus Vietnam, Mosambik, Angola oder Kuba mit der Hoffnung auf eine gute Zukunft – die leider zu oft enttäuscht wurde. „Eigensinn im Bruderland“ bietet mit Texten und Videos einen persönlichen Einblick in die damalige Lebenswelt der Migrant*innen in der DDR zwischen strikten Wohnheimregeln, ungerechter Bezahlung und offener Ausländerfeindlichkeit.