Grimme Online Award 2020

NSU-Watch

Preis verliehen für kontinuierliche Teamleistung

 

Internetadresse:
nsu-watch.info

Anbieter:
antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.v. (apabiz)

Verantwortliche Personen:
Caro Keller (Redaktion)
Ulli Jentsch (Koordination)
Zahlreiche Autor*innen aus dem Netzwerk und darüber hinaus

 

Begründung der Jury:

„NSU-Watch“ lebt herausragend vor, was lebendige, wache und engagierte zivilgesellschaftliche Organisationen mittels des Internets in der Lage sind zu tun: Missstände beständig festhalten und die Öffentlichkeit transparent darüber informieren.
Seit 2013 beobachtet und dokumentiert das Weblog „NSU-Watch“ detailliert und kritisch den NSU-Prozess sowie die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse zum Nationalsozialistischen Untergrund auf Länder- und Bundesebene. Damit schafft es für die Gegenwart und Nachwelt ein umfassendes Archiv rund um den wichtigsten Strafprozess gegen Neonazis seit der Wiedervereinigung und einen der größten Skandale des Verfassungsschutzes. Ein Fall jedoch, der politisch und juristisch bislang weder hinreichend aufgeklärt, noch aufgearbeitet worden ist. Deshalb liegt die herausragende Leistung von „NSU-Watch“ auch in der Beständigkeit. Mittels unterschiedlicher Social-Media-Kanäle und Podcasts informiert es kontinuierlich über die Arbeit der Ausschüsse, schafft aber auch Aufmerksamkeit für andere, weniger prominente Fälle rechtsextremer Gewalt und von Rechtsterrorismus. Denn der Terror des NSU und seiner Netzwerke ist keineswegs vorbei, wie der Mord an Walter Lübcke und der Anschlag in Hanau zeigen.
Ein großer Kreis von Akteur*innen erbringt für „NSU-Watch“ eine Dokumentationsleistung, für die in dieser Kontinuität und Tiefe sonst in den Medien kein Platz ist. So ist es zu einer verlässlichen Informationsquelle für Medienschaffende wie interessierte Bürger*innen geworden.

Beschreibung:

Seit 2012 gibt es „NSU-Watch“, das Team hat den Prozess gegen die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund begleitet und Protokolle der Prozesstage online gestellt. Die Journalist*innen und Wissenschaftler*innen verschiedener Organisationen recherchieren aber auch seitdem weiter und erstellen Analysen, einen Podcast, berichten über Untersuchungsausschüsse, andere Prozesse oder über die rechte Szene insgesamt. Damit sorgen sie seit Jahren dafür, dass dieses wichtige Thema nicht in Vergessenheit gerät.
 

 
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