Schon erstaunlich, diesmal reichten die Reaktionen auf die Bekanntgabe der Nominierungen für den 21. Grimme Online Award bis "übern Teich": Jeff Jarvis, Journalist, Autor und Experte für Fragen der Digitalisierung, der auch Journalismus an der City University of New York lehrt, twitterte: "Germany has a big award for the best of the net. Isn't encouraging quality better than damning the net for its worst?" Absolut!
Jeff Jarvis weiter, mit Blick auf die Berichterstattung auf ZEIT Online: "This story notes that TikTok's made the list for the first time." Microformate setzen sich im Web weiter durch.
Aber nicht alle hoben auf die Premiere für TikTok-Angebote ab, viele stellten die große Ernsthaftigkeit des Jahrgangs in den Mittelpunkt, DWDL titelte etwa: "Schlechte Zeiten für Unterhaltsames: Die Nominierungen für den Grimme Online Award 2021 sind da."
Ganz ähnlich heise.de: "Grimme Online Award 2021 bietet harte Kost" ist da zu lesen, um dann festzustellen: "Wenig Prominenz, dafür eine Reihe Kleinprojekte prägen die Nominierungen zum diesjährigen Grimme Online Award. Ein Medium hat bereits gewonnen: Unter den 28 Anwärtern für den renommierten Medienpreis sind acht Podcasts."
Daher kann es kaum überraschen, dass die Bekanntgabe auf podcast.de bemerkt (und gleich noch zwei weitere Podcasts gefunden wurden), im Blog heißt es hier: "…der Grimme Online Award 2021 geht in die Endrunde. Insgesamt haben es 10 Podcasts in den Finalkreis geschafft" und präsentiert alle nominierten Audios.
Der Trierische Volksfreund stellt den Lokalbezug her und rückt Blogger Johannes Kram in den Mittelpunkt: Schließlich sei er bereits "zum zweiten Mal für die wichtigste Auszeichnung in Sachen Online-Publizistik in Deutschland nominiert worden. Sein Podcast ‚Queerkram‘ schaffte es unter die besten 28 aus 1400 Vorschlägen – und hofft nun auf die Auszeichnung."
Andere verweisen auf die hauseigenen Projekte, wie etwa die Tagesschau oder auch BILD.de, ja, genau die: "Grimme Online Award: Axel Springer zweimal mit Video-Projekten nominiert". Schon witzig: Wer auf die Headline klickt, bekommt auf BILD.de dann eine ganz andere und deutlich zutreffendere Schlagzeile präsentiert: "Projekte über Antisemitismus und Hong Kong: Journalisten-Schüler für Grimme Online Award nominiert".
Die Bekanntgabe der Nominierungen für den 21. Grimme Online Award wird aber nicht nur "übern Teich" wahrgenommen oder in der Zeitung mit den großen Buchstaben, auch die Chessbase berichtet (vermutlich "first time") darüber: "Dulsberg Late Night für Grimme Online Award nominiert." Grund ist der Schulleiter der hier als Showmaster im Mittelpunkt steht: "Björn Lengwenus ist passionierter Schachspieler und hat in der ältesten Schulschachgruppe Deutschlands, den Hamburger Schachelschweinen, schon als Schüler Schachunterricht und Schachtraining gegeben. Und zwar so locker, dass er viele Mitschüler und jüngere Schüler zum Schach brachte. Als Lehrer machte er später damit weiter."
Also: Einfach weiter machen, am Publikumsvoting teilnehmen! Und dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl.